Viele Arbeitnehmer*innen hangeln sich jahrelang von einer unbefristeten Stelle zur nächsten. Sie haben keinerlei Planungssicherheit für ihre Zukunft, was insbesondere Familien sehr belastet. Junge Menschen wollen sich eine Existenz aufbauen, aber ihre Arbeitsverträge lassen dies nicht zu – und das auch noch ohne Grund. Damit muss Schluss sein!
Die Zahl der sachgrundlosen Befristungen hat sich zwischen 2001 und 2018 mehr als verdreifacht – von rund 550.000 auf 1,8 Millionen. 2019 war fast jede zweite Neueinstellung befristet, 60 Prozent davon ohne Sachgrund. Ausgerechnet der Staat selbst befristet wie kein Zweiter in Deutschland: 70 Prozent der sachgrundlosen Befristungen betreffen den öffentlichen Dienst. Aktuelle Studien zeigen, dass auch während der Corona-Pandemie in vielen Branchen auf befristete Arbeitsverträge gesetzt wurde.
Ein unbefristeter Arbeitsvertrag hat Auswirkungen auf das ganze Leben: Eine Wohnung mieten oder kaufen, in den Urlaub fahren, heiraten und keine Familie gründen oder ein Auto finanzieren- all das ist schwierig bis unmöglich. Auch das Armutsrisiko ist hoch, da man sich keine Rücklagen aufbauen kann. Junge Menschen werden somit aufgehalten sich eine sichere Existenz aufzubauen.
Wir fordern, das Teilzeit- und Befristungsgesetz so zu ändern, dass künftig nur noch Befristungen mit sachlichem Grund erlaubt sind. Die Sachgründe müssen geprüft werden, um Missbrauch zu verhindern.